
Wie viele technologische Zivilisationen gibt es in der Milchstraße? Was uns die Entstehung des Lebens auf der Erde über die Parameter der Drake-Gleichung verrät.
Wenn man auf die Erde bezogen von Gezeiten redet, so meint man in der Regel die astronomischen Gezeiten. Diese äußern sich in einem, durch Mond und Sonne verursachten, periodischen Ansteigen bzw. Abfallen des Meeresspiegels in den Küstenregionen der Kontinente. In diesem Kapitel werden wir die verschiedenen Arten der Gezeitenzyklen an unterschiedlichen Stellen der Erde näher betrachten. Gezeitenzyklen entstehen, weil auf der Erde die Kontinente einer freien Bewegung des Wassers im Weg stehen.
Der Gezeitenzyklus wird durch die Topographie der Küstenlinie, Meeresströmungen und die Verteilung der Kontinente beeinflusst. Man kann an verschiedenen Stellen der Erde verschiedene Arten von Gezeitenzyklen beobachten. Man spricht von halbtägigen (Semi-diurnalen), ganztägigen (Diurnalen) und gemischten Zyklen.
Von einem semidiurnalen oder ganztägigen Gezeitenzyklus spricht man, wenn es an einem Ort innerhalb eines Mondtages zwei nahezu gleich hohe Hochwasser- (Flut) bzw. Niegrigwasserereignisse (Ebbe) gibt. In der oben gezeigten Karte werden diese Gezeitenzyklen mit der Farbe Rot markiert. Die Periodendauer eines solchen Zyklus beträgt 12 h 25 min und die Länge der Gezeitenwelle entspricht mehr als dem halben Erdumfang [5].
Dieser Gezeitenzyklus ist das, was man infolge der Erdrotation erwarten würde, wenn die Erdoberfläche eine perfekte Kugel währe. Die Erde rotiert an etwas mehr als einem Tag unter beiden Gezeitenbergen hindurch. Dementsprechend ist der halbtägige Zyklus auch der auf der Erde am häufigsten zu beobachtende Gezeitenzyklus. Die folgende Grafik zeigt den Verlauf des Wasserstandes über der Zeit für einen typischen halbtägigen Gezeitenzyklus.
Ein diurnaler oder auch ganztägiger Gezeitenzyklus zeichnet sich durch das Vorhandensein von jeweils nur nur einem einzigen Hochwasser bzw. Niedrigwasserereignis pro Tag aus. Diese Art von Gezeitenzyklus kann man beispielsweise im Golf von Mexiko (USA), oder an der Ostküste der Halbinsel Kamtschakta (Russland) beobachten.
Treten an einem Ort im Verlauf eines Mondtages zwei unterschiedlich hohe Hochwasser- bzw. Niedrigwasserereignisse auf, so spricht man auch von einem gemischten Gezeitenzyklus. Gebiete in denen ein solcher Zyklus vorherrscht sind beispielsweise die Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika, Teile der Küste Australiens oder Gebiete in Südostasien.